#salzderwoche mit Eko Fresh, Harry Quintana, Trettmann, brandUn DeShay, Jhené Aiko, Lakmann, Veedel Kaztro, Vega & Bosca, Wandam, Stormzy, 2 Chainz, Earl Sweatshirt

salzderwoche

Nachdem die erste Ausgabe von #salzderwoche gut angekommen zu sein scheint, gibt es nun die zweite Ausgabe. Hier erfahrt ihr wieder alles hörens- und sehenswerte, das ihr in den vergangenen sieben Tagen verpasst habt.

Eko Fresh – Hartz 7 (700 Bars)

Auch das Jahr 2016 wird nicht ohne ein neues Album von Eko Fresh auskommen. Das Gleiche gilt für die bekannten Stunts aus der Promophase zu „Freezy“, das am 01. April erscheinen soll. Obwohl Ek bereits im letzten Jahr seine Meisterprüfung ablegte, spittet er auch diesmal wieder Bars auf Albumlänge. 1000 sinds nicht geworden, 700 Bars sind allerdings ebenfalls sehr amtlich, in denen er sich ein bisschen an seine alten Weggefährten erinnert.

Harry Quintana – Pura Vida

Eigentlich ist es fast schon eine Schande, das Harry Quintana noch keine größere Aufmerksamkeit zuteil wurde. Damals noch unter dem Namen Prinz Harry aktiv, brachte er schon superignorante Ansagen auf ultralässigen Beats, als man mit der Cloud noch nichtmal ein PC-Programm assoziierte, geschweige denn eine Stilrichtung im Rap. Doch während Kollegah, der mit einem ähnlichen Style ungefähr zur gleichen Zeit seine Runden in der RBA drehte und mit Quintana zusammenarbeitete, mittlerweile Platin-Alben verkauft, hatte sich der ehemalige Prinz eine Auszeit genommen, bis er im letzten Jahr die sehr hörenswerte EP „El Camino“ veröffentlichte und mit seinem bekannten Style komplett den Zeitgeist traf. Hoffen wir, dass der neue Song „Pura Vida“ ein Vorbote für ein weiteres Release ist und wir nicht wieder ewig auf neues Material warten müssen.

Trettmann – Skyline

Als heißester und vor allem einzigartigster Dancehall-Künstler Deutschlands machte sich der Chemnitzer Ronny Trettmann einen Namen. Mittlerweile hat er seinen Vornamen abgelegt und auch das typische Sächsisch etwas zurückgefahren, um sich direkt in die Cloud zu verabschieden. Seinen neuen Style präsentiert er nun auf seiner Videosingle „Skyline„, die seine kommende EP „Kitschkrieg“ bewerben soll. Ob er darauf seinem alten Ego komplett den Rücken gekehrt hat, erfahren wir am 29. Januar, wenn die EP in den Läden steht.

brandUn DeShay – Had Em All

Bisher hielt sich brandUn DeShay eher im Hintergrund auf. Als Produzent von Mac Miller, Action Bronson, Curren$y, Dom Kennedy, Chance The Rapper oder Danny Brown war er sehr umtriebig, ohne seinen Namen darüber hinaus bekannt zu machen. Von 2008 bis 2010 war er zudem Mitglied des Odd-Future-Kollektivs. Nebenbei war er schon immer als Rapper aktiv und veröffentlichte 2011 und 2015 jeweils ein Album. Nun konnte er mit seinem sehenswerten Video zu „Had Em All“ überzeugen, indem er Animes, Mangas und HipHop auf liebevolle Art und Weise miteinander verband, wobei wohl nur echte Nerds alle Referenzen erahnen werden.

Jhené Aiko – B’s & H’s

Jhené Aiko ist derzeit eine der größten weiblichen R’n’B-Hoffnungen hinter den ganzen Beyoncés dieser Welt. Im Gegensatz zu einem großen Teil ihrer berühmten Kolleginnen und Kollegen hat sie sich einen etwas alternativen Ansatz ausgesucht und arbeitet mit dem Soulection-Kollektiv zusammen, die die neue Single in ihrer Radioshow auf Beats 1, dem Radiosender von Dr. Dre auf Apple Music erstmals spielten.

Lakmann – Selbst ist der Lakmann

Lakmann ist der lebende Beweis dafür, dass Fatoni nicht der einzige „Benjamin Button“ der Rapszene ist, denn obwohl er bereits seit fast 20 Jahren auf einem hohen Level als Soloartist und im Verbund mit Flipstar als Creutzfeld & Jakob stetigen Output hat, wird er immer besser. Nun steht am 29. Januar sein neues Album „Aus dem Schoß der Psychose“ ins Haus, wofür er hier ein paar Bars zum besten gibt. Lakmann pur quasi.

Veedel Kaztro – Click Click

Lange wurde der deutschen Rapszene vorgeworfen, sie wäre zu unpolitisch. Doch in letzter Zeit vermehren sich die Stimmen und Songs gegen gewisse Tendenzen, die gerade jeden Montag auf die Straße gehen und Flüchtlingsheime anzünden. Nun reiht sich auch Veedel Kaztro in die Reihe hochwertiger Songs gegen PegidAFD ein und zieht den Abzug ausnahmesweise mal nicht gegen Whack-MCs, sondern gegen Hetzer-Vollidioten. Und es macht „Click Click„.

Vega & Bosca – Dafür brauch ich kein Mic

Und auch Vega & Bosca stellen sich gegen rechte Meinungen, wenn auch nicht so explizit in einem kompletten Song wie Veedel Kaztro. Hier werden eben ganz selbstverständlich eher beiläufig Nazis weggeklatscht und auch gegen sonstigen Schmutz ausgeteilt. „Dafür brauch ich kein Mic“ ist eins der Highlights des überraschend starken Kollabo-Werks „Alte Liebe rostet nicht“ der beiden Frankfurter Freunde von Niemand.

Wandam – Yerba Buena

Wer Tua schon länger verfolgt, der ist möglicherweise auch schonmal über den Namen Wandam gestolpert. Der ist nicht nur Bassquiat-Mitglied, sondern spielte auch auf Tuas Instant-Klassiker „Grau“ eine unfreiwillig tragende Rolle. Denn er war nicht als Feature vertreten, sondern der „Bruder“ auf dem gleichnamigen Gänsehautsong, an den Tua sich darauf richtete. Dass das möglicherweise nicht so gut funktioniert hat, zeigt Wandams neues Video zu „Yerba Buena„, in dem er von seinem letzten Tag vor seinem (unschuldigen) Haftantritt berichtet. Der Song stammt aus der aktuellen EP „Alexander“ des Reutlingers.

Stormzy – One Take Freestyle

Grime und britischer Rap im Allgemeinen war tot – dachte man. Denn nachdem sich Dizzee Rascal, Tinie Tempah oder auch Wiley in Pop-Gefilde verabschiedet hatten, lag das junge und eigentlich sehr innovative Genre zumindest kommerziell am Boden. Nun hat sich allerdings eine neue Riege an Rappern und Grime-Artists formiert, um den UK wieder auf die Landkarte zu setzen. Das wurde spätestens bei den Brit Awards klar, als Kanye West den Londoner Skepta auf die Bühne holte. Ein weiterer Rapper, der mit übermäßigem Talent zu überzeugen weiß, ist Stormzy, der durch eine Freestyle-Serie bekannt wurde und bereits einen MOBO Award als bester Grime Künstler gewinnen konnte, obwohl es noch kein offizielles Album von ihm gibt. Ob sich das in Zukunft ändern wird, weiß man aktuell noch nicht, feststeht jedoch, dass er weiter fleißig Freestyles auf schwer rollenden Beats ins Netz stellt. Wie eben auch den großartigen „One Take Freestyle„.

2 Chainz – Watch Out

Definitiv das unterhaltsamste Video der Woche kommt von 2 Chainz. Der Rapper aus Atlanta stylisiert sich selbst zum Meme.

Earl Sweatshirt – Wind In My Sails, bary, SKRT SKRT

Eigentlich war musikalischer Output von Earl Sweatshirt immer etwas rar gesät. Doch nun scheint Odd-Future-Rapper einen Lauf zu haben und veröffentlicht nach dem ebenfalls großartigen „Mirror“ vor zwei Wochen gleich drei neue Songs. Dabei gibt es natürlich weiterhin keine Stangenware, sondern Raps auf sorgsam ausgewählten Flips von u.a. Flying Lotus.