Die vergangene Woche bestimmt vor allem hier in Halle eigentlich nur ein Thema: die Landtagswahlen in drei deutschen Bundesländern und der Erfolg der AfD. Klar, dass das einige Rapper nicht unkommentiert stehen lassen konnten, schließlich wollte HipHop schon immer verschiedene Menschen und Kulturen zusammenbringen und nicht ausgrenzen. Und so wird auch das neue #salzderwoche von diesen Thema bestimmt. Aber für alle die, die es schon nicht mehr hören können, gibt es natürlich auch noch ein paar andere Höhepunkte, die sich nicht um Politik drehen. Denn Rapmusik ist nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich wahnsinnig vielfältig und weltoffen.
Fetty Wap & Remy Boyz – Instant Friend
Nach seinen Hits „Trap Queen„, „My Way“ und „679“ und dem selbstbetitelten Album hätte man Fetty Wap möglicherweise Eindimensionalität vorwerfen können. Doch was man ihm definitiv nicht absprechen kann, ist sein Gespür für Hits. Und so ist auch der neueste Streich „Instant Friend“ mit seinen Remy Boyz genau das und wird wohl bald wieder in den Radios rauf- und runterlaufen, um anschließend die Charts zu erobern. Umso erfreulicher, dass der New Yorker seine Songs immer wieder zunächst auf Soundcloud testet, sodass alle Early Adopter sagen können, sie hätten es doch gewusst. Wir haben es doch gewusst.
MC Smook – Rap Names
Woche für Woche schafft es MC Smook die aktuellen Geschehnisse der Rapszene auf humoristische und ironische Weise in einen Song zu verpacken. Diesmal hat er sich vermutlich das ausufernde Backspin-Interview von Fler zum Vorbild genommen, um gegen Faker zu schießen. Das als bösester Disstrack aller Zeiten betitelte „Rap Names“ schießt deshalb gegen die halbe Szene, der er schon aufgrund ihrer Namen die Realness abspricht. Normaler Move.
DJ Kay Slay feat. Dave East, Papoose & Raekwon – Microphone Murderers
Drei Generationen New Yorker Rapper auf einem Track während sie mit der reinsten Form von HipHop das Mirkofon killen. DJ-Urgestein Kay Slay hat den hoffnungsvollen Newcomer Dave East, den als ewiges Talent verschrienen Papoose und Wu-Tang-Legende Raekwon auf einem Track versammelt, damit das Trio ordentlich einen wegflexen kann. Erschienen ist der Song auf dem aktuellen „50 Shades Of Slay„-Mixtape des DJs.
Megaloh – Randa
Dass Megaloh auch Trap feiert, weiß man nicht erst, seit wir mit ihm in unserer aktuellen Sendung darüber gesprochen haben. Immer wieder haut der Moabiter einen raus, um zu zeigen, wer der Beste im Land ist. Das macht er auch auf seinem neuen Freetrack „Randa„, ein kleines Dankeschön an seine Fans für Platz zwei in den Charts, inklusive Shoutouts an die Spitzenreiter Bibi & Tina. Der Beat stammt dabei übrigens vom Track „Panda“ von Kanye Wests neuestem G.O.O.D.-Music-Signing Desiigner.
Nate57 – Kein Para? Kein Sinn!
Über die Hustlermentalität wird im HipHop viel gesprochen. Man arbeitet hart für sein Geld, egal in welcher Form. Das hat scheinbar auch Nate57 verinnerlicht und alles in einem zielsicheren Catchphrase auf den Punkt gebracht: „Kein Para? Kein Sinn„. Zur Not auch als „Gauna“, wie sein kommendes Album heißt.
Domo Genesis feat. Anderson .Paak – Dapper
Obwohl Domo Genesis von Beginn an eine tragende Rolle im Odd-Future-Kollektiv gespielt hat, hat er bisher noch kein Soloalbum veröffentlicht. Doch jetzt scheint der Rapper endlich mit dem Material zufrieden zu sein und lässt „Genesis“ am 25. März auf die Welt los. Für die erste Auskopplung hat er sich die Unterstützung von funky Hitgarant Anderson .Paak gesichert.
Juse Ju – German Angst
Am Sonntag überschatteten die Ergebnisse des Wahlsonntags für kurze Zeit alle musikalischen Lebenszeichen für kurze Zeit. Zum Glück schafft es die AfD mit ihrer Forderung nach „deutscher“ Kultur aber noch nicht, irgendetwas zu bewirken und so war schon der Montag wieder in HipHop-Hand gegen die Partei. Das erste Zeichen dagegen kam von Juse Ju, der ein großartiges Video zu seinem Song „German Angst“ veröffentlichte, in dem Fatoni überzeugend einen besorgten Bürger mimt.
Eko Fresh – AfD = Albtraum für Deutschland
Und auch Eko äußert sich mal wieder zu den aktuellen politischen Ereignisse und richtet sich damit direkt an die unfunkysten Menschen auf diesem Planeten – die AfD. Alles Fotzen, Digger! Im Gegensatz zum kontroversen Track „Domplatten Massaker“ bringt der Kölner es diesmal komplett unpeinlich auf den Punkt.
MC Smook – Wähl Nicht die AfD
Und auch your weekly MC Smook äußert sich natürlich zum aktuellen Zeitgeschehen mit einem einleuchtenden Spruch: „Wähl nicht die AfD!„. Kann man nur unterschreiben.
Galv – Die Summe
Was kann man machen, wenn die AfD ernsthaft an Einfluss gewinnt? Ab in den Weltraum. Dort ist Galv der Master Of The Universe, der mit seinem neuen Hit „Die Summe“ eher zum Liebhaben statt zum Hass anregt. Der Track stammt aus seinem kommenden Debütalbum „of the 3 Moonz„, das am 13. Mai erscheint und komplett von Pierre Sonality produziert ist.