#salzderwoche KW 09/2016

salzderwoche

In den vergangenen sieben Tagen musste man schon etwas suchen, um wirklich hervorstechende neue Musik bzw. Videos zu entdecken. Doch auch die letzte Woche hat wieder ein paar echte Perlen hervorgebracht, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen. Diesmal könnt ihr in die Cloud schweben, um anschließend von knackigem Bummtschack wieder auf harten Beton geholt zu werden. Doch keine Angst, ein wenig entspannter R’n’B heilt die Wunden schnell.

Trettmann – Raver

Auf „Kitschkrieg“ folgt „Kitschkrieg 2„. So die nachvollziehbare Logik beim ehemaligen Dancehall-Direktor, der sich mittlerweile zu based Trettmann gewandelt hat. Der Leipziger lässt keine Zeit verstreichen und kündigt schon den zweiten Teil an. Wo der erste Teil mit cloudigen Ansätzen überzeugte, knüpft der Nachfolger direkt daran an, wie die erste Auskopplung „Raver“ beweist.

Fresh Face feat. Doz9 – Haarausfall

OFDM sind ganz normale Menschen. Daran gibt es auch nach dem Video zu „Haarausfall“ keine Zweifel. Darauf stilisieren sich Fresh Face und Kumpel Doz9 als arbeitslose Halbgötter auf einem Beat von Jay Spaten. Mit ihrem einzigartigen Humor ist das Duo potent im Flanellhemd, um euch perfekt auf das Album „Cock am Block“ vorzubereiten, das am 11. März erscheint.

Grasime & Nino El Dino – Die Manege

Als Teil einer Crew mit dem wunderbaren Namen Weltuntergäng stehen Grasime & Nino El Dino aus München für klassischen Battlerap auf staubtrockenen Beats mit Jazzbasis, die noch jeden Kopf zum Nicken gebracht haben. Und auch „Die Manege“ aus dem aktuellen Album „PLATZ“ geht in Richtung Whack-MC-Ermordung, also tritt besser nicht in die Manege, wenn du nicht von dem Duo gefickt werden willst.

BJ The Chicago Kid feat. Jay Rock – OMG x Woman’s World

Mit seinem Debütalbum „In My Mind“ übernimmt BJ The Chicago Kid mal eben das R’n’B-Genre, wenn er nicht schmalzig über Herzschmerz singt, sondern auch einen Haufen wunderbarer Soul-Einflüsse zulässt. So auch auf seiner neuen Single, einem Splitvideo zu „OMG“ und „Woman’s World„, in dem auch TDE’s Jay Rock für einen Verse vorbeischaut.

K.I.Z. – Verrückt nach dir

Man konnte es schon irgendwie ahnen. In den letzten paar Wochen haben K.I.Z. die Serie „Forensic Trace“ ins Netz gestellt und sich im Stile amerikanischer Vorbilder als Stalker erster Güteklasse präsentiert. Nun gibt es mit dem Video zu „Verrückt nach dir“ das große Staffelfinale. Der Clip ist erst die dritte Auskopplung aus dem Erfolgsalbum „Hurra die Welt geht unter“ vom letzten Sommer, was fast schon ein Novum in der heutigen Flut an Musikvideos ist. Dafür ist bis jetzt jeder Clip ein Treffer.

Chief Keef feat. A$AP Rocky – Superheroes

Das ist eine Kollabo, die man so wahrscheinlich nicht erwartet hatte. Chief Keef fällt vier Jahre nach seinem Durchbruch mit dem Hit „I Don’t Like“ und dem relativen Flop seines Debütalbums „Finally Rich“ eigentlich nur noch durch zweifelhafte Business-Entscheidungen und Tracks/Mixtapes am Fließband auf, die eigentlich nur noch seine Hardcore-Fans so richtig interessieren. A$AP Rocky surft hingegen weiterhin die Superstar-Welle und bringt ausschließlich Qualitätsware unter das Volk. Trotzdem funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Drill und Cloud, die keinem bestimmten Release zugeordnet ist, hier erstaunlich gut.

Prezident – ABM

Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte“ war 2013 eines der Highlights des Jahres und Dauergast in allen Bestenlisten. Kein Wunder, das die Fans gierig nach einem Nachfolger verlangen, obwohl seitdem bereits zwei EPs erschienen sind. Doch inzwischen muss man sich nicht mehr lange gedulden, denn „Limbus“ wurde für den 08. April angekündigt. Vorher soll es jedoch noch ein Mixtape mit dem Titel „Kitsungi“ geben, das allerdings weder eine Releasedate, noch eine Veröffentlichungsform hat. Wenn man die Karriere des Wuppertalers verfolgt hat, weiß man allerdings, dass es vermutlich auf einen Freedownload hinauslaufen wird.

Zedd & Aloe Blacc – Candyman

Gefühlvoller R’n’B, Techno-Remixe mit Avicii und jetzt auch noch Werbesongs für M&M’s: alles was Aloe Blacc anfässt, wird zu Gold oder bleibt zumindest dauerhaft auf eine gute Art im Ohr hängen. Diesmal hat er sich des Klassikers „The Candyman“ von 1971 bedient und gemeinsam mit Produzent Zedd eine eigene, zeitgemäße Version daraus gebastelt. Demnächst in Ihrem Fernsehprogramm.

Fat Joe & Remy Ma feat. French Montana – All The Way Up

Als Soloartist und im Verbund mit der New Yorker Crew D.I.T.C. feierte Fat Joe viele Erfolge. Doch seinen wohl größten Hit hatte er gemeinsam mit seiner Terror Squad, quasi seine Gang nach der Auflösung von D.I.T.C.Lean Back“ ist bis heute ein absoluter Dancefloor-Sureshot in allen Dorfdiskotheken. Damals bereits mit einem Verse am Start: Remy Ma, mit der der nicht mehr ganz so fette Joe nun das gemeinsame Album „Pratas o Plomo“ veröffentlichen möchte. Die Vorzeichen könnten im Vergleich zur 2004er Single kaum unterschiedlicher sein. Fat Joe hat seinen Zenit lange überschritten und kämpft dauerhaft mit der Belanglosigkeit. Remy Ma wurde gerade nach sechs Jahren aus der Haft entlassen, wo sie wegen versuchten Mordes einsaß. Trotzdem klingt zumindest die erste Auskopplung vielversprechend. Zur Sicherheit hat man sich noch Unterstützung von French Montana geholt.