Don’t Call it A Comeback

ASD

Was haben wir in den letzten Jahren nicht alles von Samy Deluxe gesehen und gehört. Der vermeintliche Niedergang begann mit seinem Alter Ego Herr Sorge, das irgendwo zwischen Verschwörungstheorien und vermeintlich abseitigem Pop, der im Endeffekt doch ganz normal klang, unterging. Nachdem das Betreten neuer Gefilde keinen Erfolg hatte, machte der Hamburger auf dem Absatz kehrt und ging zurück in die gute alte Zeit. Doch was seine alten Fans wieder abholen sollte, wirkte viel zu bemüht, verkrampft und irgendwie belanglos. Seine typische Lässigkeit schien Mr. Deluxe verloren zu haben. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so hart und umfangreich, liest sich die Biografie der letzten Jahre von Afrob. Nachdem er 2009 mit „Der letzte seiner Art“ noch ein überdurchschnittliches Album ablieferte, dauerte es fünf Jahre, bis die LP „Push“ erschien. Darauf waren ein paar echte Bouncer, aber leider auch viel durchschnittliches bis unterdurchschnittliches Material enthalten.

Nun heißt es für die beiden Legenden, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen. Und was würde sich da besser anbieten, als das gemeinsame Duo ASD wieder aufleben zu lassen. Da werden Erinnerungen an das Jahr 2003 und das Album „Wer hätte das gedacht?“ wach, als beide Rapper nach ihrem endgültigen Durchbruch im Mainstream einen Höhepunkt ihrer jeweiligen Karrieren hatten und mit der Single „Sneak Preview“ einen zeitlosen Klassiker veröffentlichten, der noch heute jede Crowd zum Ausrasten bringt. Satte 12 Jahre später erscheint nun der Nachfolger „Blockbasta„. Als Release ist bereits der 03. Juli festgesetzt, wobei man sich anscheinend an den gängigen Veröffentlichungsstrategien der Größen aus den USA orientiert hat, die ihre diesjährigen Alben ebenfalls ohne große Promophase auf die Massen losließen. Und die erste Single „Legendär/Populär“ klingt vielversprechend. Samy und Robbe haben offensichtlich zu ihrer alten Lockerheit zurückgefunden und harmonieren auf dem livetauglichen Beat perfekt miteinander.