#saltyfreebies KW 06/2016

saltyfreebies

Die Rapper scheinen sich abzusprechen, was die Releases ihrer Free-Releases angeht. Während die letzte Woche verhältnismäßig ruhig war, gab es diese Woche ganze 11 hörenswerte Neuerscheinungen für umme. Dabei ist mal wieder von absurdem Trap auf Deutsch und Englisch über politischen Rap bis hin zu klassisch gehaltenem Sound für jeden Geschmack etwas dabei.

Yaesyaoh – Basstape

Wer Yaesyaoh ist, weiß man noch nicht so genau. Kein Wunder, schließlich ist der Rapper laut eigener Aussage auch nicht so aktiv, dass man ihn sieht. Trotzdem haben die Kollegen vom splash! Mag das neue Tape gefunden, das mit Beats von DJ Heroin und einem Feature von Luis Lone aka LGoony aufwarten kann. Wer jetzt allerdings eine Trapabfahrt erwartet, der wird enttäuscht, denn der Kölner zeigt sich auf seinem „Basstape“ vielseitig.

Camufingo – Diaspora 0.5

Mit Camufingo trug politischer Rap in den letzten Wochen einen Namen. In diversen Videos beschäftigte er sich mit der aktuellen Situation in Deutschland und damit einhergehend auch seiner eigenen Identität als Afro-Deutscher. Nun mündet alles in der neuen EP „Diaspora 0.5“, die er über Bandcamp zum kostenlosen Download anbietet und die hält, was die Vorabvideos versprochen haben. Differenzierte Rapmusik funktioniert auch ohne gehobenen Zeigefinger und Oberlehrer-Attitüde.

Fetty Wap & Zoo Gang – Zoo 16: The Mixtape

2015 war definitiv das Jahr des Fetty Wap. Erst startete die „Trap Queen“ durch und wurde von jedem erdenklichen Rapper ebenfalls berappt, dann brach der Rapper aus New Jersey sämtliche Billboard-Rekorde, als er als erster Newcomer alle seine ersten vier Singles in den Top 10 der Charts platzieren konnte. Mit dem neuen Powerhouse 300 Entertainment im Rücken schaffte es schließlich auch sein selbstbetiteltes Album an die Spitze der Hitliste in den USA. Wie für viele Rapper üblich, ist es nun an der Zeit, auch die Homies am Erfolg teilhaben zu lassen. Deshalb hat er nun ein Mixtape mit seiner Zoo Gang kostenlos ins Netz gestellt.

Qriffin – Dope Pope

Den Preis für den Mixtape-Titel der Woche bekommt definitiv Qriffin. Der Berliner verlagert das klassische Hood-Szenario in das Kirchen-Umfeld und stylisiert sich selbst als „Dope Pope“ in dieser Umgebung. Bereits letzte Woche war er im Verbund mit seiner Berg Money Gang in dieser Kolumne vertreten, jetzt liefert er auch solo das ab, was man bereits aus seinem Umfeld kennt und ist dabei durchaus unterhaltsam.

Asher Roth, Nottz & Travis Barker – Rawther EP

Als Asher Roth 2009 mit seinem Smash-Hit „I Love College“ in die Charts krachte, gab er sich als smarter College-Boy aus, der kein Beer Pong Spiel auslässt. Mit der Zeit hat er nicht nur seinen äußerlichen Style, sondern auch seinen Sound etwas verändert, weg vom poppigen Ansatz seines Debütalbum „Asleep In The Bread Aisle„. Ein wichtiger erster Schritt war dabei die „Rawth„-EP mit Produzent Nottz. Fast sechs Jahre später ist nun der Nachfolger „Rawther“ erschienen und das Duo hat sich zusätzlich den Blink-182-Drummer Travis Barker ins Boot geholt, der in den letzten Jahren vermehrt in der HipHop-Szene zu sehen war und 2011 auch ein Soloalbum veröffentlichte, auf dem fast ausschließlich Rapper vertreten waren.

Ali As – #freeali2

#freeali2

Nach Jahren, in denen Ali As höchstens als Ghostwriter für Jimi Blue und andere Popsänger, sowie als Twitter-King auf sich aufmerksam machte, wusste er Anfang letzten Jahres mit seinem Comeback-Album „Amnesia“ zu überzeugen. Im Vorfeld veröffentlichte er auch eine EP mit dem Titel „#freeali„. Ein Jahr später gibt es das gleiche Prozedere auch beim Nachfolger „Euphoria„. Das neue Vorab-Release „#freeali2“ könnt ihr euch gegen eine Teilung auf Facebook holen. Einfach auf das Bild klicken.

Le$ – Dreamcast

Le$ stammt aus dem Jet-Life-Umfeld von Curren$y und genau wie sein Labelboss zeigt er ebenfalls eine unermüdliche Arbeitsmoral. Erst im November wurde das überzeugende „Steak x Shrimp 2“ ins Netz gestellt, da folgt jetzt schon der neue Streich „Dreamcast„, das mit seinem cloudigen Ansatz stilistisch perfekt in das sonstige Jet-Life-Roster passt.

Daily Rap – 5 Jahre Daily Rap Sampler

Was HipHop-Medien in Deutschland angeht, gibt es sowohl bei den gestandenen Magazinen, als auch bei den kleinen Blogs Licht und Schatten. Ein sehr positives Beispiel ist Daily Rap, der sich hauptsächlich dem deutschen Untergrund-Rap der klassischeren Art verschrieben hat. Zum fünfjährigen Bestehen gab es jetzt nicht nur eine Geburtstags-Jam in Augsburg, sondern auch einen kostenlosen Sampler mit ganzen 26 Perlen, die für den Geschmack des Betreibers Phil stehen. In der Auswahl befinden sich 10 Exclusives und weitere hochkarätige Songs von gestandenen Untergrundgrößen wie Retrogott & Hulk Hodn, Gold Roger, Johnny Rakete, Lemur, Prezident & Kamikazes, Kex Kuhl oder Rino Mandingo. Dazu kommt ein Haufen MCs, die bisher vor allem noch bei Eingeweihten einen Namen haben. Definitiv eines fünften Geburtstags angemessen.

Sektorwestbüdchengang – Dat Mixtape

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Mit seinen ersten Mixtapes und Alben hat der Kölner Veedel Kaztro das Büdchen als Begriff in der deutschen Rapszene etabliert. Doch nicht nur Veedel frönt dem rheinischen Späti, sondern auch seine Sektorwestbüdchengang, zu der u.a. auch Rapper wie Dufsen, Tami, Sparky, Exzem oder Young Paul uvm. gehören. Als Kollektiv haben sie jetzt „Dat Mixtape“ veröffentlicht, laut eigener Aussage ein Best Of des Schaffens der gesamten Gang. Zum Freedownload kommt ihr mit einem Klick auf das Bild.

MC Smook – Finger Lecken (Speisekarte EP)

FINGER LECKEN Speisekarte EP Cover

Kaum eine Woche vergeht, ohne ein Release aus den Kreisen der Glo Up Dinero Gang. Wenn es nicht gerade der enorme Output von Oberhaupt Money Boy ist, sorgen die anderen Mitglieder für neues Futter für die Fans. Diese Woche war mal wieder MC Smook an der Reihe. Der Ehrenmann mit einem Faible für Tiere und abstruse Titel und Themen bringt seine neue EP „Finger Lecken (Speisekarte EP)“ direkt aus Issumnistan. Zum Download einfach auf das Bild klicken.

Hus Kingpin – Lord Wavy Vol. 2

Wahnsinnig viel weiß man hierzulande noch nicht über Hus Kingpin, außer das er aus dem Großraum New York kommt und sich im Umfeld der Qualitätsschmiede der Mello Music Group bewegt, die u.a. auch Untergrundgrößen wie Apollo Brown, Ras Kass, Oddisee, Little-Brother-Rapper Big Pooh oder Georgia Anne Muldrow beheimatet und in der Vergangenheit auch Plattform für Releases von Planet Asia, Guilty Simpson oder Pete Rock war. Ähnlich wie sich diese Artist-Liste liest, klingt auch der Sound auf „Lord Wavy Vol. 2„, dem Nachfolger zum letztjährigen „House Of Kingpin„. Entsprechend hochwertig und progressiv liest sich auch die Gäste- und Produzentenliste. So schauen u.a. RZA, Roc Marciano, Guilty Simpson, Knxwledge oder Khrysis für Verses und Beats vorbei. Für Freunde von zurückgelehntem Sound, der sich an der Oldschool orientiert, aber trotzdem seinen eigenen, modernen Touch hat, ist das hier genau das richtige.