Künstler: Efkaes
Release: Tief genug
Veröffentlichungsdatum: 16.10.2018
Label: EP, Download
Zutaten: Nach der „Unterwegs EP“ und ein paar Solotracks sowie Featureparts in den letzten Jahren geht die Serie des Rappers Efkaes in die nächste Runde. Diesmal mit der „Tief genug“ EP! 6 Tracks, auf Beats von Kid Mono und Bensn und mit Cuts von DJ Gitarre – original aus Hallewood.
Geruch: Die EP reiht sich stilistisch sehr als Nachfolger der „Unterwegs EP“ aus dem Jahr 2015 ein. Efkaes bleibt seinem „Hängerrap“-Stil treu. Die Beats werden ein wenig mutiger und schriller und die Texte haben sich der aktuellen Deutschrapbefindlichkeit ein wenig mehr angepasst. Heimatliebe, Dope und mit Freunden am August-Bebel-Platz hängen. Jeder, der schon mal in Halle war, weiß, über welche Orte Efkaes spricht und hat ein Bild der Leute vor Augen. Inhaltlich merke ich eine starke Parallele zu bspw. BHZ, jedoch springt Efkaes nicht auf den trendy Autotune-Trap Zug auf, sondern bleibt weiterhin klassisch.
Gewürze: Die Produktionen und die Cuts teilen sich bei den verschiedenen Songs als Gemeinschaftsprodukt von Efkaes´ Clique auf: Vier Songs produziert von Mono und zwei von Bensn, hinzu kommen Cuts von DJ Gitarre.
Einzigartige Komponente: Einzigartig sind auf der EP vor allem die Beats, die mich beim Hören absolut an den Rand der Verzweiflung gebracht haben. Es ist immer genau die Mischung zwischen absolut monoton und genial flowend, indem sie Efkaes´ Raps transportieren.
Beilagen: Features sind auf „Tief genug“ nicht zu finden. Das wäre bei einer EP mit nur 6 Tracks, aber drei Produzenten wohl auch ein bisschen viel.
Mal probieren: Nimmt man den Beat von „Gut so“, so hat er mich zunächst an eine Warteschleifenmusik am Telefon erinnert, jedoch ist dieser Track inhaltlich und stimmlich meiner Meinung nach der stärkste der ganzen EP! Er überrascht mit Lines wie „Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch Liebe tut es nicht!“.
Geschmack: Im Vergleich zu seiner letzten EP, haben sich die Raps und Beats sehr positiv weiterentwickelt. Als zugezogene Hallunkin geht mir beim Hören der Heimat-Anspielungen oft das Herz auf.