Abgeschmeckt: Deux Messieurs de Phonk – Sechserpaschdistance

Keats 10 Cover

Künstler: Deux Messieurs de Phonk

Release: Sechserpaschdistance

Veröffentlichungsdatum: 01.04.2017

Label: Styler Berg

Format: Vinyl, CD, Download

 

 

Zutaten: „Get the Funk up“ sagt Kay Funk schon seit beinahe 15 Jahren. Zusammen mit Geg aka Sleep ’n‘ Eat ist er das Duo Deux Messieurs de Phonk und befördert mit der aktuellen Scheibe über das gemeinsame Label Styler Berg eine Mischung aus Drum ’n‘ Bass, Dubstep, Funk, HipHop, House und den charakterischen Kay Funk-Cuts ans Tageslicht. Zu den insgesamt 13 Titeln, die mit schicker Backgammon-Coveroptik daherkommen, gesellen sich diverse Featuregäste aus der halleschen Rapszene.

Geruch: Hausrapper Sleep ’n‘ Eat beherrscht es, gelegentlich auch sehr humorvoll, über die selbstgebauten Beats zu schweben. Lediglich was seine Intonation angeht, wünsche ich mir etwas mehr Abwechslung.

Gewürze: Wie schon im Eingangstext erwähnt, sind die Beats sehr vielfältig und reichen in ihrer Produktion vom klassischen Kopfnicker bis hin zum etwas unentspannten Drum ’n‘ Bass-Beat. Je knapp 50% stammen aus der Beatschmiede eines der beiden DMDP-Member. Durchweg sind sie allerdings gut ausproduziert, klingen bassig, warm und samplelastig. Für den Song „Unsterblich“ haben die Messieurs sogar mit der Band The Flavorites kooperiert, was sich im Ergebnis für mich zwar sehr poppig anhört, aber glücklicherweise nicht ins Kitschige abdriftet.

Einzigartige Komponenten: Aufgrund der unterschiedlichen Beatgerüste, hat die Platte rein soundtechnisch für mich den Charakter einer Compilation an Tracks, die in den letzten Jahren der Schaffensphase angefallen sind. Widerum durch den Einsatz der Kay Funk-Cuts, z.B. von funky Samples, entsteht ein Zusammenhang.

Beilagen: Mit Bert Megahertz, Jacke, FreDoE & Double Wisdom trägt fast die komplette Besatzung des eigenen Labels einen Featurepart zur Platte bei. Darüber hinaus featuren auch Buxn von den Montagsmalern, Action Ahrens & Fogel sowie der Leipziger Äl Mächtig und sorgen für gesunde Abwechslung.

Mal probieren: Mir persönlich sagen die chilligen Songs wie „Ich muss auf den Berg“, „High Level Jam“ und „Dicke Space-Katzen vom Mars“ zu. Besonders angetan hat es mir aber „Trauerklöße“ mit Hausbooker Double Wisdom als Featuregast. Der ultrasmoothe Beat in Kombination mit leicht melancholisch-humorvollen Lyrics schafft es als einziger Song der Platte, eine ganz besondere Stimmung in mir hervorzurufen. Dafür ist Musik da!

Geschmack: Hier liegt ein schönes Release aus der Saalestadt vor, für das sich die Künstler auf alle Fälle etwas gedacht haben. Gut gemischte Songs gesellen sich zu schönen Optiken und einem guten Gesamtpaket. Überhaupt, dass lokale Künstler Vinyls pressen lassen, hat einen kleinen Bonus verdient. Einzige Abstriche gibts aufgrund der für mich doch zu sehr abdriftenden Musikalität ins Elektronische.

4/6 Salzstreuer