Abgeschmeckt: Aglie 827 – Ein hässliches Ende

Zutaten: Seit Anfang März steht aus dem Lager des Leipziger Musikerkollektivs 8ZWO7 ein neues Release in den Startlöchern. Nachdem Jake Five das neue Jahr 2017 bereits mit der ‚PAIN‘-EP einläutete, folgt nun ‚Ein hässliches Ende‘ von seinem Crew-Kollegen Aglie 827, der anlässlich des Releases außerdem als Studiogast bei uns anwesend war. Auf seiner mittlerweile 4. EP erwarten euch 8 Tracks, die auf CD, Tape oder digital zum Kauf erhältlich sind und ohne Intro beziehungsweise Outro oder Skits für zwischendurch daherkommen.

Geruch: Bei Aglie 827 merke ich schon während der ersten Tracks, dass er nicht zum ersten Mal am Mikrofon aktiv ist. Er weiß, nämlich wie man in guter Manier über die Beats flowt und seine Stimme souverän einsetzt. Den Löwenanteil der EP machen dabei eher storylastige Texte und Weisheiten aus.

Gewürze: Die gesamte Produktion der Instrumentals stammen von dem in Thüringen lebenden „Lause Bub Beats“ aus der MHL-Tung Connection: Samplebasierte Beats, die dem Stil der Golden Era zuzuordnen sind und mit Schmackes aus den Boxen wummern. Der Sound ist dabei durchweg dreckig und lädt perfekt zum Kopfnicken ein. Dem einen oder andern Track wurden zusätzlich noch Scratches spendiert.

Einzigartige Komponenten: Was Aglie 827 sehr stark von anderen MC unterscheidet, ist die Klangfarbe seiner Stimme. Neulinge seiner Musik werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit erst daran gewöhnen müssen, oder es eben ablehnen. Einen weiterer Punkt der besonders heraussticht und für einen positiven Vibe sorgt, ist die Auswahl der Beats.

Beilagen: Die ‚Ein hässliches Ende‘ EP kommt ohne jegliche Features daher und konzentriert sich ausschließlich auf Lyrics von Aglie 827.

Mal probieren: Für mich persönlich ist ‚Einstecken‘ eine absolute Empfehlung, da hier der Beat sehr dreckig daher kommt und die Lyrics in der Gesamtheit herausstechen. Als Videoauskopplung von ‚Ein hässliches Ende‘ gibt es den Track ‚Bummerangfeffekt‘ auf Youtube.

Geschmack: Eine solide Produktion aus Leipzig, die mir vor allem aufgrund der sehr abwechslungsreichen BoomBap-Beats gefällt. Aber auch die Art und Weise, wie Aglie 827 über die Instrumentals rappt, überzeugt mich komplett. Was in meinen Augen jedoch fehlt, um die EP komplett zu machen, ist die gewisse Abwechslung zwischen den einzelnen Tracks. Wer sich auf die Klangfarbe der Stimme einlassen kann, sollte auf alle Fälle in mehr als einen Track reinhören.

3,5/6 Salzstreuer

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