Zutaten: Das über das frischgegründete Beatlabel Antitude in der KEATS-Reihe erschienene Tape „Ostkreuz 5683“ des Berliners Tis L ist eindeutig eine Rarität unter den Instrumentalscheiben. Die Vinylversion konnte sich den Status „Ausverkauft“ bereits in der ersten Releasewoche sichern. Aber keine Angst: Digital ist die Veröffentlichung noch überall erhältlich. Seine Skills in Punkto Produktion konnte der Beatmaker schon auf dem PBerg Battletape #3 von MC Bomber zur Schau stellen. Sein erstes Soloalbum „Ostkreuz 5683“ spiegelt den Friedrichshainer Sound so wieder, wie Tis L ihn in seinem Kiez aufnimmt.
Geruch: „Ostkreuz 5683“ braucht keine Raps um es rumpeln zu lasen, dies beweist der Berliner Beatproduzent mit jedem einzelnen Titel. Lediglich einige Vocalsamples und Gesangsfeatures reihen sich in die Geschehnisse mit ein und unterstreichen die chillige Stimmung des Tapes.
Gewürze: Die gewisse Würze in Tis L’s Boombap bringen die unverbrauchten funklastigen Samples, die er aus seiner MPC500 zaubert. Für den Track „Acid“ wurde der Song „Psycodelic Woman“ von „Honey and the Bees“ gesamplet, was durchaus eine einzigartig kreative Aktion des Berliners ist.
Einzigartige Komponenten: Im Vordergrund stehen gepfefferte Drums mit gut gesalzenen Samples. Geschmacklich bringt das „Ostkreuz 5683“ alle Komponenten für zeitlose Klassiker mit sich. Ob nach durchgezechten Nächten oder an gechillten Nachmittagen entstandene Beats, Tis L liefert immer mit eigenen Nuancen stilsicher ab.
Beilagen: Features im klassischen Sinne sind auf dem halbstündigen Longplayer keine zu hören. Jedoch werden die Instrumentals zum großen Teil von DJ Sakul mit Cuts verziert und auch Stella darf ihren Senf dazu geben und liefert genießbare Vocals mit auf die Platte. So wurde die Monotonie, die schnell auf Instrumentalalben auftreten kann, auf innovative Art und Weise umgangen.
Mal probieren: Herausstechend ist jedes Gericht, welches von Tis L kredenzt wird, meine persönlichen Favoriten sind jedoch die Tracks „Gib mir ein Mic“ und „Ballern„, die den Vibe des Berliner Stadtviertels warm und satt wiedergeben.
Geschmack: Das „Ostkreuz 5683“ wird dick und saftig aufgetischt. Das Tape eignet sich, um darüber zu Rappen, zum abhängen oder auch als entspannte Hintergrundmusik bei der Arbeit. Aktive Rapper werden zudem fast schon aufgefordert, die Reime in Zeilenform auf die ballernden Kicks und die klatschenden Snares zu pressen.
