Nachdem wir gestern einen Blick in den Süden der USA geworfen haben, haben wir heute eine deutsche Crew, die sich offensichtlich an den Sound aus dieser Region orientiert hat. Deineltan kommen zwar aus Berlin, sie feiern allerdings den Crunk-Sound und machen das auch in ihrem Weihnachtslied „Stille Nacht“ von 2007 unmissverständlich klar. Genauso deuten die Jungs aus der Haupstadt relativ deutlich an, was sie von Weihnachten und speziell von Weihnachtsmusik halten. Bereits im Intro des Songs werden die bekannten Ohrwürmer „erschossen“ und dann der Tannenbaum abgebrannt und Santa auf Crack gesetzt. Die Weihnachtsfreude und Harmonie wird hier mit purer Brachialität zunichte gemacht.
Deineltan waren früher für genau diesen Sound bekannt. Auf die crunkigen Unterlagen spuckten sie meistens wilde Doubletimes, die so etwas wie ihr Markenzeichen waren. Für mich unvergessen ist ein Skit auf dem Album „Hals über Kopf“, wo sich Tamas für seine nächste Aufnahme warm macht und dann in Rekordgeschwindigkeit seine Raps über den „Pump It“-Beat der Black Eyed Peas legt. Doch Deineltan waren nicht nur für schnelle Zungenakrobatik berühmt, sondern auch für ihre kontroversen Texte, die zu Zeiten von „Rap City Berlin“ eigentlich Standard waren. Trotzdem gerieten sie durch ihren Track „Fick die Cops“ in Visier der Behörden, kamen am Ende aber straffrei heraus. 2010 erschien schließlich „Ja Man“, das bisher letzte Album des Trios. Einzig Tamas sieht man heute noch hier und da als Feature auftreten, wie z.B. zuletzt auf „D.W.I.S.“ von DCVDNS. Man darf gespannt sein, ob es nochmal zu einem Comeback kommen sollte, auszuschließen ist es sicherlich nicht. Bis dahin genießen wir aber erstmal „Stille Nacht“ mit Raper Pimp und Kraze.
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