Shindy: Der Schöne & Die Beats (Buch-Review)

Shindy_Cover_Bio

Aus der schwäbischen Provinz an die Spitze der Charts, das ist die Geschichte des Rappers Shindy. Seine Autobiografie mit dem Titel „Der Schöne & die Beats“ möchte genau diese Geschichte erzählen und aufdecken, welcher Mensch hinter der Künstlerfassade steckt, wie steinig der Weg nach oben war und, wie es sich als gefeierter Rapstar lebt. Shindy erlangte Bekanntheit durch gemeinsame Clubshows mit Kay One und das Signing auf Bushidos Label ersguterjunge. Ende 2015 veröffentlichte er zusammen mit dem EGJ-Boss sein bisher größtes Projekt, das Kollaboalbum „CLA$$IC„. Mit gerade einmal 27 Jahren ist Shindy noch recht jung, ob sein Leben daher schon genug Stoff für eine über 230 Seiten starke Autobiografie hergibt, wird sich dem Leser zeigen.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, „Peter Pan„, „Freier Fall nach oben“ und „Nie wieder arbeiten„, die chronologisch aufeinander aufgebaut sind. Shindy, Sohn eines deutschen Vaters und einer griechischen Mutter, verbringt seine Kindheit im baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen. Er ist ein ganz normales Kind, hat sich seine Oma als Lieblingsmenschen auserkoren und kommt im Alter von 11 Jahren zum ersten Mal mit HipHop in Berührung. In mal mehr, mal weniger detailreichen Ausführungen berichtet Shindy von Szenen aus seiner Kindheit und Jugend, dem ersten Aufeinandertreffen mit Kay One und Jaysus, die die Rapgruppe Chablife bilden, Aktionen in der Schule und den üblichen Alltagsproblemen eines pubertierenden Jugendlichen. Angetrieben von seiner Lust, Musik zu machen, nimmt der sonst nach dem Minimalprinzip funktionierende Jugendliche Shindy die Last mehrerer Nebenjobs auf sich. Damals schon mit dem Gedanken, irgendwann unabhängig von seinem „Stino-Umfeld“ sein zu können.

Das zweite Kapitel „Freier Fall nach oben“ zeigt einen Shindy, der die Miserien eines Pubertierenden hinter sich gelassen hat und mit beiden Beinen im Rapgame stehen möchte. Die Zeit mit Kay One wird ausführlich durchleuchtet, Shindy präsentiert sich als jemand, der aufgrund seiner Loyalität gegenüber anderen Personen von Kay ausgenutzt und betrogen wurde. Von Saufexzessen, an denen Shindy nie teilhaben wollte, über sein Studium bis hin zum Labeldeal mit Bushido und dem unfreiwilligen Bruch mit eben diesem, wird der Leser nun ins Rapbusiness eingeweiht.

Das letzte Kapitel setzt chronologisch an und behandelt Shindys Signing bei EGJ und einen Blick hinter die Kulissen des Labels. Ein gewisser Arafat Abou-Chaker, der oft als Mann angesehen wird, der sämtliche Fäden im Hintergrund zu ziehen scheint, erhält beinahe seine Reinwaschung verpasst. Die härtesten Männer haben den weichsten Kern. Auch Shindy selbst erklärt bzw. verteidigt sich noch zu gewissen Themen. Thematisch schließt die Lektüre ab mit dem Kollaboalbum zwischen Bushido und Shindy im Jahr 2015, womit Shindys größter Traum, nämlich zusammen mit dem musikalischen Helden seiner Jugend im Studio zu stehen, in Erfüllung geht. Das Image der Künstlerfigur Shindy scheint nun vollends ausgereift und medienwirksam präsentierbar.

Dem Nachwort widmet sich Abou-Chaker persönlich und versucht, die Dinge etwas zu reflektieren. Auch dem Gesamtkonzept hätte das gut getan, da es oft eher einen tagebuchmäßigen Touch hat. Für mich persönlich besitzt diese Autobiografie noch etwas zu wenig Profil und Reflektion. Herunterlesen lässt sie sich dennoch gut, aufgrund des kurzweiligen Schreibstils und der Anekdoten [rud].

Verlosung: Wir verlosen ein Exemplar des Buchs. Um teilzunehmen, schickt eine E-Mail, in der ihr beschreibt, wie ihr Shindys Werdegang miterlebt habt, bis spätestens 20.05.2016 an mail(at)saltysoundz.de. Bei mehr Teilnehmern, als Preise zur Verfügung stehen, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Alle Infos im Überblick:

Was: Shindy – Der Schöne & die Beats (Buch), 236 Seiten, riva Verlag
Kosten: 19,99€

 Der Schöne & die Beats von Shindy hier bestellen