Salty Soundz Weihnachtskalender: Türchen #19

Viele von euch können gewisse Weihnachtslieder sicher schon lange nicht mehr hören. Man denke nur an „Last Christmas“, das jedes Jahr aufs neue schon im November im Radio dudelt und an dem George Michael jedes Jahr 16 Millionen Dollar verdienen soll. Wer hat da nicht schonmal über eine Indizierung nachgedacht? Leider kann man solchen Songs kein explizit jugendgefährdenden Inhalte andichten. Songs aus dem Rapbereich sieht das allerdings anders aus und so kam es, dass 1993 tatsächlich ein Weihnachtslied indiziert wurde. Es handelt sich dabei um „Frohes Fest“ von den Fantastischen Vier, einer Band also, die wie kaum ein anderer damals und heute für den Spaß an der Musik und witzige Texte steht. Ausgerechnet die vier Stuttgarter gerieten in den Fokus des Jugendamtes Heidelberg, nachdem sie den Song, der ausschließlich als Single erschien, bereits zwei Jahre zuvor veröffentlicht hatten. Als Grund wurde die Desillusionierung der Jugendlichen genannt, die, anders als erwachsene Hörer, die Satire im Song nicht verstehen könnten. Zudem wurde die B-Seite „Eins zu Eins“, ein Cover von der 2 Live Crew, als pornografisch und frauenverachtend eingestuft. Vergleicht man beide Tracks mal mit aktuellen Veröffentlichungen oder Releases der Aggro-Ära, mutet das schon ziemlich lächerlich an. Laut Angaben der Fantas könnte die Single heute auch problemslos wieder vom Index genommen werden, die Band will allerdings den Sammelcharakter nicht zerstören. So wird es zu einem besonderen Stück Musikgeschichte und darf deshalb in unserem Weihnachtskalender absolut nicht fehlen.

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