Künstler: The Breed
Release: Sexbox
Veröffentlichungsdatum: 04.08.2017
Label: RecordJet
Format: Vinyl, Download
Zutaten: In den letzten Jahren konnte The Breed bereits mit Produktionen für das AON-Camp oder Olexesh auf sich aufmerksam machen. Sein Name steht für hochwertige Kopfnickerbeats in sämtlichen Facetten. Auf der aktuellen Platte „Sexbox„, die zugleich auch seine zweite Solo-LP ist, bekommt der geneigte Beatfan ein Portfolio an Beats und Skits aus dem Hause des Talkbox-Anhängers aus dem geheimnisvollen Funkayfornia zu hören.
Geruch: Da das kleine, ulkig-fiese Männlein, dass sich online desöfteren als Breed ausgibt, schon seit seiner Kindheit dem Produzieren von Beats verfallen ist, viel es natürlich auch nicht schwer, eine Sängerin, einen DJ und diverse Acappella-Samples zu motivieren, Teil der LP zu werden. Zusammen mit ein paar Talkbox-Einlagen und Auftritten von Gastmusikern, tragen all diese Elemente ihren Teil zum Vibe des Gesamtwerks bei. Auf diese Art und Weise eignet sich jeder einzelne Beat seine spezifische Stimmung an, was der Vielfalt zu gute kommt.
Gewürze: Die musikalische Reise führt den Hörer, nachdem er in der mollig warmen Sexbox willkommen geheißen wird, direkt weiter in den mysteriösen Tempel. Kaum draußen, ist Durchatmen auf der „Girls Party“ angesagt. Darauf ein paar spritzige Drinks und erfrischendes Eis! Huch, schneller, als gedacht, findet er sich dann doch in der Kiste wieder – hoffentlich mit den Ladys von vorhin noch besuchter Party. So zumindest die jugendfreie Version, denn die Titel der einzelnen Tracks lassen noch viel mehr Interpretationsspielraum zu! Beats zwischen R’n’B, G-Funk, Chillout und Smooth-Jazz-Ansätzen mit den eben beschriebenen Assoziationen – darum dreht sich die Platte.
Einzigartige Komponenten: Ähnlich, wie schon beim Vorgänger-Album „The Beauty & The Breed„, erzählt auch diese Platte wieder eine triebhafte musikalische Story. Die Skits, die als verbindende Elemente zwischen den einzelnen Soundblöcken agieren, treffen meinen persönlichen Geschmack nicht unbedingt. Wesentlich besser gefällt mir die musikalische Vielfalt der Platte. Mein absolutes Highlight ist die Musikalität, die Breed durch extra eingespielte Instrumentalsolos. vereinzelte gesungene Parts oder den gezielten Einsatz von Cuts & Samples entstehen lässt.
Beilagen: Neben Jessica Wahls von der Girlgroup No Angels, die für den ein oder anderen Backing-Vocal arrangiert wurde, ist namentlich lediglich noch DJ Primetime zu erwähnen, dessen flotte Finger für die Cuts auf der Platte verantwortlich sind.
Mal probieren: Wärmstens empfehlen kann ich euch die ersten beiden Singleauskopplungen. „Girls Party“ und „The Temple“ könnten unterschiedlicher nicht sein! Dennoch markieren der Poolpartysong mit dem ästhetischen Video von DJ Primetime und der Track mit Cypress Hill-Sample und mysteriösem Video aus dem Hause Dichtergraph Images mit die Highlights der Platte. Auch den tiefenentspannten Song „Mafia Vibes“ mit seiner charakteristischen an „Clipse – Grindin'“ angelehnten Drum, kann ich nur empfehlen.
Geschmack: Wir haben es hier mit einer gelungenen Instrumentalplatte zu tun, die Breeds Reputation ein weiteres, Respekt verdienendes Werk hinzufügt. Eine reine Beatplatte ist das schon längst nicht mehr! Die Vielfalt an Sounds und Stimmungen möchte ich positiv hervorheben und bin wirklich schon gespannt, in welchen wollüstigen Kosmos die nächste Reise führen wird.