Salty Soundz Jahrescharts 2016: DJ RUDboy

Seit drei Jahren sind wir inzwischen als Halles HipHop-Radioshow am Start und haben mit 2016 ein weiteres, für uns sehr bedeutsames Jahr gemeistert. Erstmalig konnten wir unsere Skills als Label unter Beweis stellen und haben  einen, für die HipHop-Szene unserer Stadt sehr wichtigen Meilenstein veröffentlicht. Was sonst noch geschah, lest ihr in den Jahrescharts von DJ RUDboy. Hier sind seine persönlichen Top 10-HipHop-Momente…

1. HOMEGROWN-Sampler (Erlebnis)
Am 01.09. war es endlich vollbracht, unser HOMEGROWN-Sampler aka „Hallerap-Sampler 2016“ erblickte das Licht der Welt. Über ein Jahr haben wir an ihm gearbeitet und präsentieren darauf die Vielfalt der HipHop-Szene unserer Stadt, Krönung des ganzen ist ein grandioses Video-Meisterwerk. Die vielen schlaflosen Nächte haben sich definitiv gelohnt. Highlight!

2. Jeru the Damaja LIVE in Halle (Erlebnis)
Im letzten Jahr war er bereits als Überraschungsgast in der Stadt, nun aber ganz offiziell. Die New Yorker HipHop-Legende Jeru the Damaja hat uns im Sommer anlässlich des Breathe In – Break Out!-Festivals besucht und eine stabile Liveshow abgeliefert. Für mich war das ein Moment von sehr großer Freude und Bedeutung.

Jeru_Halle_2016

The Sun Rises In The East“ von Jeru The Damaja bei Amazon bestellen

3. Plusmacher – Die Ernte (Album)
Dank dem Herrn Plusmacher und seinen Produzenten Pierre Sonality & The Breed, heißt mein Top-Album des Jahres „Die Ernte„. Die insgesamt dritte LP des originalen Magdeburgers ist die erste, die über Xatars neues Label Kopfticker Records erschienen ist und feierte 2016 die meisten Umdrehungen in meinem CD-Deck.

Die Ernte“ von Plusmacher bei Amazon bestellen

4. SSIO – 0,9 (Song)
Auch SSIOs Album 0,9 wäre durchaus ein Kandidat für meine Top-LP 2016 gewesen, letztendlich wurde es lediglich die Scheibe mit den höchsten Erwartungen. Natürlich ist das jetzt Meckern auf hohem Niveau, doch hätte ich mir vom Album des Bonners ein bisschen mehr erwünscht nach dieser Promophase und vor allem auch nach so einem grandiosen Song, wie 0,9 – der wird für mich dennoch Song des Jahres. Auch live wurde der Bonner Rapper meinen Erwartungen nicht gerecht – leider fehlte hier etwas Innovation.

0,9“ von SSIO bei Amazon bestellen

5. B-Tight LIVE in Halle (Konzert)
Aus den wenigen Rappern, die unsere Stadt dieses Jahr besuchten, sticht einer ganz klar hervor. B-Tight kam im Februar mit seinem Album „Born 2 B-Tight“ in den Klub Drushba und riss den Schuppen komplett ab. Für mich das beste Konzert 2016 in der eigenen Stadt. Hier stimmte einfach alles: Stimmung, Songauswahl, Performance, Länge der Show…  Im März 2017 kommt Bobby erfreulicherweise das dritte Jahr in Folge wieder nach Halle. Kann 2016 noch getoppt werden?

Wer hat das Gras weggeraucht?“ von B-Tight bei Amazon bestellen

6. Gavlyn & Reverie LIVE in Leipzig (Konzert)
Was für ein Abend!? Auch Leipzig kann gut feiern, vor allem, wenn Gavlyn & Reverie das Conne Island besuchen. Diese krasse Show wurde für mich zum Konzerthighlight des Jahres außerhalb Halles. Ich bin begeistert von den beiden kleinen Kraftpaketen am Mic!

7. Coup – Der Holland Job (Video)
Ihr merkt schon, bereits der dritte Vertreter in meinen Jahrescharts, der irgendwas mit Xatar und AON zu tun hat – deren Sound ist halt einfach mein Ding 😉 Das Kollaboalbum „Der Holland Job“ von Xatar & Haftbefehl wurde in wahnsinnig gut inszenierten Musikvideos angekündigt – dabei herausgekommen ist ein dreiteiliger Actionfilm, mein HipHop-Minimovie des Jahres. Die dazugehörige LP hat Stärken und Schwächen, von der verkackten Promophase brauchen wir gar nicht zu reden…

„Der Holland Job“ von Coup bei Amazon bestellen

8. Brous One – Consequences (Album)
Der sympathische stämmige, in Saarbrücken ansäßige Beatbauer Brous One hat mir mit seiner diesjährigen Producer-LP „Consequences“ den perfekten Vibe geliefert. Die ausgewählten Amrapifeatures und seine Beats sorgten für ein Hörerlebnis, das durchaus als eine der Scheiben des Jahres honoriert werden kann.

„Consequences“ von Brous One bei Amazon bestellen

9. Beginner – Ahnma (Retro-Moment)
Es hat etwas gedauert, bis der Track ins Ohr ging. Inzwischen ist allerdings klar, zusammen mit einer korrekten“Gzuz & Gentleman“-Hook droppten die Beginner eines der Song-Highlights und meinen absoluten Retro-Moment des Jahres.

„Advanced Chemistry“ von den Beginnern bei Amazon bestellen

10. Olexesh – Weyauu (Song)
Wieder einmal ist der Vibe sehr entscheidend: Mysteriös, Straße, hart – drei Stichworte und ein in diesem Fall lupenreiner Rapsong. Mit „Weyauu“ hat auch Olexesh für mich einen der Songs des Jahres herausgebracht. Das Album „Makadam“ überzeugte im Gesamtpaket nicht so sehr.

„Makadam“ von Olexesh bei Amazon bestellen

Huch, das waren ja schon die Top10. Ich bin selbst überrascht, dass Deutschrap absolut dominiert. Das ist aber dem einfachen Zustand zu verdanken, dass er durch Medien, Konzerte und seine Allgegenwärtigkeit viel besser fühl- und erlebbar ist, als anderssprachige Releases. Musik ist für mich immer noch ein sehr emotionales Thema, logisch, dass ich viel lieber mittendrin stecken möchte, als etwas nur am Rande zu erleben.