Psaiko Dino – #hangster (Review)

Im Vorfeld zum Debütalbum des Produzenten und Cro-DJs Psaiko Dino war vom deutschen DJ Khaled die Rede.Zumindest die Gästeliste von „#hangster“, das Gangster und Hipster vereinen soll, liest sich schonmal ebenbürtig. Ähnlich wie der Schreihals aus dem Dirty South, versammelt Psaiko Dino hier einige der größten Namen, die Deutschrap aktuell zu bieten hat. Der einzige Unterschied ist, dass der junge Schwabe nicht nur seine Connections spielen ließ, sondern alle Beats selbst produziert hat und somit der Platte einen roten Faden gibt. Leider stimmt Letzteres so nur auf dem Papier. Die Beats, die z.B. Haftbefehl und Cro, SAM und Celo & Abdi oder KAAS und Schwesta Ewa auf einen Track bringen, sind handwerklich zwar hervorragend gemacht, man kann allerdings keinen einheitlichen Trademark-Sound erkennen. Jedes Instrumental scheint speziell für die entsprechendenRapper produziert, was grundsätzlich nicht schlecht ist, aber den Charakter eines Samplers entstehen lässt. Diesem Umstand ist es aber zu verdanken, dass es eigentlich keinen Ausfall gibt. Die herausragenden Tracks findet man allerdings nicht unbedingt bei den erwarteten Kollaborationen. So wissen DaJuan und Olson auf „Superstar“ mit großartig ignoranten Parts zu überzeugen. Hier treffen Hipster-Rapper auf einen Gangster-Beat. Eko Fresh und DCVDNS liefern beide auf dem Titeltrack mit Westcoast-Flavour originelle Straßen-Parts ab und bemerken erst am Ende, dass sie sich nicht ganz einig über die jeweilige Rolle waren. Das Konzept wurde nicht einfach stur durchgezogen, was der inhaltlichen Abwechslung zuträglich ist und den ein oder anderen tiefergehenden Song zulässt. Psaiko Dino hat hier ein Album mit durchweg gelungenen Tracks abgeliefert, das lediglich für seinen Compilation-Charakter ein paar Abzüge bekommt. Und das deutsche Trends selbst in Amerika gut ankommen, beweist Chuck Inglish, der bereits 2008 über rare Sneakers gerappt hat und jetzt die „Alles Rasiert“-Hook zum gleichnamigen Song mit Megaloh liefert.