Abgeschmeckt: Rae Sremmurd – SremmLife 3

Künstler: Rae Sremmurd
Release: SR3MM (SremmLife 3)
Veröffentlichungsdatum: 04.05.2018
Label: EarDrummers Entertainment/ Interscope

Zutaten: Rae Sremmurd verkündeten im Frühjahr, dass der Nachfolger zu SremmLife 1 und 2 zusammen mit jeweils zwei Solo-Werken veröffentlicht wird. Herausgekommen sind hierbei nun drei echte Leckerbissen: „Swaecation“ von Swae Lee, „Jxmtro“ von Slim Jxmmi und natürlich das sehnlichst erwartete „SremmLife 3„. Bei so einer Fülle an Musik (jedes Album umfasst genau neun Tracks) ergibt es sich von selbst, dass wir es hier mit einem nicht nur thematisch sehr umfangreichen Album zu tun haben.

Geruch: Swae Lee und Slim Jxmmi harmonieren wieder mal einzigartig, beweisen aber auf ihren Solo-Werken jeweils ebenso, dass sie auch auf sich allein gestellt weltmeisterlich flowen können. Es gibt unter den 27 Tracks nicht einen einzigen, der unangenehm aus dem Reimfluss schlägt, was vor allem angesichts der melodischen Vielfalt dieser drei Alben bemerkenswert ist. Besonders stark hierbei: „Rock’n’Roll Hall of Fame“.

Gewürze: Einige etablierte Namen stehen hinter den Instrumentals der Album-Trilogie, hauptsächlich jedoch der altbekannte Mike Will, seines Zeichens ebenfalls Mitglied von EarDrummers Entertainment. Für ihre beiden Solo-Alben ließen sich Swae und Slim dann jedoch auf ein breiteres Spektrum an Producern ein, erwähnenswert wären hier vor allem Bizness Boi, G. Lo oder auch Mally Mall. Auffällig ist, dass Mike Will fast jeden Song auf „Jxmtro“ mitproduzierte (was man auch raushört), „Swaecation“ hingegen mit einer großen Variation von Produzenten und somit auch reichlich verschiedenartigen Beats daherkommt. Mein persönliches Highlight: „Heartbreak in Encino Hills“, welches unterlegt ist von einem tollen Gitarrensample und zum Träumen einlädt.

Einzigartige Komponenten: Alles auf einmal: Dieses Album ist nicht zuletzt durch seine dreigliedrige Struktur ein Geschenk an die Fans, es ist dabei gleichzeitig auch noch wirklich stimmig. Es wirkt, als wären alle Tracks aufeinander abgestimmt –  jeder Reim, jeder Übergang, jeder Songname, jeder Beat; all das ergibt hier zusammen ein überwältigendes Album, welches man sowohl am Stück als auch im Shuffle-Modus hören kann, ohne dabei an Hörgenuss zu verlieren. Ein moderner Klassiker und ein neuer Maßstab für die Konkurrenz!

Beilagen: Auf dem gemeinsamen Album geben sich die Ehre: Travis Scott, The Weeknd, Future und Juicy J. Auf „Swaecation“ ist Young Thug der einzige Gast, wohingegen auf „Jxmtro“ die schillernden Namen von Pharrell Williams, Trouble, Zoe Kravitz und Riff 3x erscheinen. Die wohl besten Kollaborationen sind „CLOSE“ mit Travis Scott sowie „Buckets“ mit Future, alle Beteiligten demonstrieren bei diesen Liedern ihre musikalische Qualität eindrucksvoll, wobei vor allem der Anfangspart von Travis Scott hier hervorzuheben ist.

Mal probieren: Whats in your heart“ ist das Schlusslied von Swae Lees Solo-Album und eine kurzweilige, aber dafür gefühlvolle Nummer, in der man sich schnell verlieren kann. Wem das zu viel Kitsch ist, der kann gerne in die verwirrenden Bässe von „42“ reinhören.

Geschmack: Mit dieser Veröffentlichung haben sich Rae Sremmurd endgültig selbst übertroffen. Schon alleine die Tatsache, dass wir mit einer Veröffentlichung gleich drei qualitativ hochwertige Rap-Alben bekommen, ist für wohl jeden Fan des Duos (und davon gibt es mittlerweile sehr viele auf der Welt) ein großartiges Geschenk. Darüber hinaus gibt es mit Tracks wie „Powerglide“ oder „Offshore“ wieder mal Tracks, die unverhältnismäßig weit über dem aktuellen Rap-Durchschnitt liegen – also quasi in einer Liga mit dem wohl größten Rae Sremmurd-Song „Black Beatles“ mitspielen können. Kurzum: Dieses Album ist ein Muss für wohl jeden Rapfan, einfacher kann man es nicht sagen.

Bewertung: 6/6 Salzstreuern

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