Abgeschmeckt: Lil Skies – Life Of A Dark Rose

Künstler: Lil Skies
Release: Life Of A Dark Rose
Veröffentlichungsdatum: 10.01.2018
Label: All We Got En/Atlantic Records
Format: CD, Streaming

Zutaten: Wie für ein Debütalbum der Szene von sog. Soundcloud-Rappern üblich, verraten schon die Songtitel des Albums viel über den dargestellten Content: bildhafte Metaphern („Red Roses“, „Cloudy Skies“), Beziehungen („Signs of Jealousy“) und natürlich auch entschlossene Selbstdarstellung („Strictly Business“, „Tell my haters“). Die Geschichten, welche Kimetrius Foose aka Lil Skies erzählt, sind recht einfach nachvollziehbar und zum Glück meist nicht allzu komplex. Doch genau das führt dazu, dass es Life Of A Dark Rose auch stellenweise an Tiefgang fehlt.

Geruch: Gute Arbeit vom jungen Mann aus Pennsylvania: Der Reimfluss von Lil Skies ist sehr angenehm zu anzuhören, seine Stimme wirkt angenehm seicht und es stimmt einfach generell sehr viel beim Flow auf diesem Mixtape. Auch die Produktion der Songs sorgt für eine schöne Harmonie von Stimme und Beat, welche die Art, wie Lil Skies rappt, fantastisch unterstützt.

Gewürze: Die Beats von Life Of A Dark Rose haben ihre Stärke vor allem im Melodischen, leider gibt es jedoch nicht viele Instrumentals, die hier speziell hervorstechen. Einer, der das jedoch auf jeden Fall schafft, ist der Beat zu „Red Roses“, dank der Verwendung eines Samples im Vaporwave-Stil, was an Kombination mit Lil Skies und Landon Cube sogar entfernt an den frühen Yung Lean erinnert.

Foto: Nick Jandora

Einzigartige Komponenten: Am besten, man lädt sich das Album aufs Handy, iPod oder den mp3-Player und läuft an einem Wochentag durch die Stadt. Es ist diese Art von Rap, die es tatsächlich manchmal schafft, einen den Alltag vergessen zu lassen, ja fast schon zum Träumen einlädt. Vor allem die ersten drei Tracks kann ich euch hierfür ans Herz legen.

Beilagen: Landon Cube auf 2 Tracks ist der einzige Gast – der allerdings hat es in sich, dank einer auffälligen Stimme und viel Hingabe, vor allem „Red Roses“ ist nicht zuletzt auch dank ihm der wohl größte „Hit“ des Albums. Der langhaarige Newcomer ist übrigens privat sehr eng befreundet mit Cameron Haller, den einige vielleicht vom YouTube-Kanal CUFBOYS, welchen er betreibt, kennen könnten.

Mal probieren: The Clique“ hat einen sehr interessanten Beat, arbeitet schön mit Vergleichen und bereitet mir beim Hören irgendwie gute Laune. Zum Glück gleich der zweite Track.

Geschmack: An manchen Stellen stören die Adlibs, hin und wieder zu viele Wiederholungen und es gibt keinen Track, der lyrisch oder raptechnisch neue Maßstäbe setzt. Das mögen die Hauptkritikpunkte an Life Of A Dark Rose sein, ansonsten haben wir es hier mit einem schön runden Album zu tun, welches in sich stimmig ist. Lil Skies ist ein überzeugendes Debüt gelungen, hat jedoch auch noch einiges an Luft nach oben.

4/6 Salzstreuern

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