Abgeschmeckt: Escape, Kkomaa & Makant – Doppel K Crew

Künstler: Escape, Kkoma & Makant
Release: Doppel K Crew
Veröffentlichungsdatum: 17.11.2017
Label: Vinyl Digital
Format: LP, Streaming, Download

Zutaten: Zum Abschluss des Rapjahres 2017 hielt die Leipziger Crew Kkorpus Delikkti an ihrem jährlichen Releaserhythmus fest und veröffentlichte vor wenigen Tagen ihre mittlerweile sechste Scheibe „Doppel K Crew„. Auf dem Release sind drei der Hauptakteure der Gang, namentlich Escape, Kkoma und Makant vertreten und präsentieren euch auf 12 Tracks Raps auf ruffen boombap-lastigen Sounds. Das Besondere an diesem Werk ist, dass durch den Support des Labels Vinyl Digital erstmalig eine Platte von Kkorpus Delikkti neben den üblichen digitalen Vertriebswegen auch auf schwarzem Gold erscheint.

Geruch: Schon nach kurzer Zeit merke ich der „Doppel K Crew“ an, dass sie nicht erst seit gestern rappen und ihr Handwerk zu nutzen wissen. Die drei Rapper bedienen sich gelegentlich an einfach gestrickten Reimen. Das schmälert zwar etwas die Qualität der LP, wird durch die abwechslungsreiche Dreierkombo aber wieder kompensiert.

Gewürze: Der Löwenanteil der insgesamt 12 Instrumentals stammt aus den Händen von Kkoma. Unterstützt wird er mit Produktionen von seinen Kollegen Lord K oder Makant, aber auch Künstler von außerhalb des Kollektivs sind mit Beats vertreten. Z.B. Thelonious Coltrane, der seit dem vergangenen Jahr mit unzähligen Veröffentlichungen, vor allem über „Digging Around The Minds Flava“, dem einen oder anderen bekannt sein dürfte. Zu guter Letzt hat der Hamburger Produzent HTN einen Track beigesteuert. Abgerundet werden einige der Stücke mit Cuts von Lukutz, aus dem Kreis der Funkverteidiger und vom Leipziger DJ Dørbystarr.

Einzigartige Komponenten: Ein spezieller Vibe ist mir beim Hören nicht ins Ohr geflossen, was sich jedoch in keinster Weise negativ auf die Qualität dieses Releases auswirkt, sondern eine rein subjektive Empfindung darstellt. Eine Sache allerdings hält alle Beatproduktionen zusammen und zwar, dass sie sich an eher ruhig-gehaltenen Jazz-Samples bedienen.

Beilagen: Als Gastbeitrag gibt es Parts vom Kkorpus Delikkti-Mitglied Fab sowie von Stockinger und Steril One, die ebenfalls gekonnt über die Beats flowen.

Mal probieren: Meine persönlichen Favoriten sind die Songs „Leg dein Ohr auf den Loop„, mit einem nicen Featurepart von Stockinger, „Funk aus dem Kabuff‘“, oder das sanftklingende und ohne Raps auskommende „Interlude„, produziert von Crewmember Lord K.

Geschmack: Ich finde es äußerst bemerkenswert, welch hochwertige Produktionen unsere Nachbarn aus Leipzig inzwischen auf die Beine stellen. Legt man bei dem vorliegenden Release das Hauptaugenmerk nicht zwingend auf ausgereifte und komplexe Reimketten, sondern vielmehr auf die musikalische Untermalung und Harmonie der drei Rapparts an sich, dann ist diese Boombap-LP absolut zu empfehlen und lädt auch nach mehrfachem Hören immer wieder zum Kopfnicken ein.

4/6 Salzstreuer

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